Im Jahre 1960 war es endlich soweit: Die unsäglichen Regelungen für Maße und Gewichte des Verkehrsministers Seebohm wurden aufgehoben. Im Frühjahr 1961 stellte MAN seinem weiterentwickelten 770L1 endlich einen größeren Wagen zur Seite. Dieser nannte sich 10.210. Daraus ließ sich erkennen, dass das Fahrzeug in der 10 to Nutzlastklasse zuhause war und eine Motorleistung von 210 PS aufwies. Der Turbomotor erfüllte dann aber doch nicht die Voraussetzungen an Zuverlässigkeit und Leistung.
So kam es, dass schon kurze Zeit später der 10.212 den Turbo ablöste. Sein Saugmotor leistete aus ebenfalls 9.659 ccm 212 PS. Der Motor überzeugte von Anfang an und das Fahrzeugkonzept mit den umfangreichen Ausstattungsmöglichkeiten war eines der wegweisenden Konzepte der 60er Jahre. So gab es für die Haubenversion eine Vielzahl an Möglichkeiten der Ausstattung. Auch für den Kipper gab es verschiedene Radstände und es konnte sowohl aus der Allrad- als auch der 4x2-Version eine Vielzahl von Spezialaufbauten montiert werden. Im Jahre 1966 wurde die Leistung nochmals vergrößert, jedoch nicht über eine Erhöhung der Drehzahl, sondern über ein Aufbohren des altbekannten Motors D2146. Aus 9.659 ccm wurden nun 10.344 ccm geschaffen. Dieser neue Motor, welcher sich D2156 nannte, überzeugte das Publikum sofort. Die nominal gewonnenen 3 PS fühlten sich an wie mindestens 30 und das Fahrzeug fand einen reißenden Absatz.
Der von uns angebotene Pausbackenhauber wurde im Jahre 1967 an ein Ziegelwerk verkauft. Dort wurde er nur sporadisch eingesetzt, um die selbstfahrenden Unternehmer in den Spitzen zu unterstützen. Der mit 4,60 m Radstand ausgestattete, knallrote LKW war überall entlang der Nahgold ein echter Blickfang. Überall, wo man mit diesem Fahrzeug auftauchte, waren einem neidische Blicke garantiert. Der LKW wurde bis Mitte der 70er Jahre im heimischen Ziegelwerk benutzt. Danach wurde das Fahrzeug trocken eingelagert. Erst Ende der 90er Jahre wurde der MAN von einem Sammler gerettet. Das Fahrzeug bietet eine optimale Restaurationsbasis, oder man erhält ihn in seiner jetzigen außergewöhnlichen Patina. Der Original-Pappbrief ist selbstverständlich erhalten.
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