Nach dem verlorenen Kriege war das Büssing-Werk in Braunschweig fast vollständig zerstört. Jedoch durfte man bereits im Jahre 1945 die Industrieanlagen nach und nach wieder aufbauen. Mit wenigen 100 Mann schaffte man es alsbald, wieder eine "Produktion" in Gang zu setzen. Als erstes verließ der sich im 2. Weltkrieg als außerordentlich robust bewährte Büssing Typ 4500 in der S-Version die teilinstandgesetzten Fabrikhallen. Eine Allrad-Version (A) durfte noch nicht produziert werden, da die Aliierten befürchteten, die Deutschen könnten sich über diese allradangetriebenen Fahrzeuge wiederbewaffnen. Erst im Jahre 1947 wurde es von den britischen Besatzern wieder erlaubt, allradangetriebene Fahrzeuge herzustellen.

Der von uns angebotene Typ 5000 mit erhöhter Nutzlast (statt 4.500 kg nun 5.000 kg) ist eines der ersten Fahrzeuge, welches in der Zeit vor der Währungsreform in Braunschweig verkauft wurde. Sein 105 PS leistender Motor basiert noch auf einer Gemeinschaftskonstruktion von Büssing und NAG. Trotz nur 105 PS ist der Büssing jedem vergleichbaren 120 PS-Fahrzeug seiner Zeit überlegen.

Der 5000er verdiente sich sein Brot im durch den Krieg geschundenen Deutschland als Aufbauhelfer. Schon bald war er auf allen Baustellen ein Ereignis, denn er besaß eine mit viel Chrom verzierte Haube (Büssing-Spinne), welche in dieser trüben Zeit für einen kleinen Lichtblick sorgte.

Unser 105er Büssing erwies sich als zuverlässiger Helfer und wurde bis in die späten 70er Jahre hinein zum Bergen von weniger zuverlässigen Fahrzeugen benutzt. Vor rund 15 Jahren wurde er einer umfangreichen Restauration unterzogen und wieder mit einem Kippaufbau versehen. Bremsen, Kippaufbau, Teile des Fahrerhauses sowie Lackierung wurden erneuert. Heute weist der Allradkipper eine sehr schöne Patina auf, welche ihn authentischer als manche 1A-Restauration erscheinen lässt.

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