Zur Jahresmitte 1949 erschien der L3250 als einer der ersten Neukonstruktionen nach dem 2. Weltkrieg. Diese Typenbezeichnung hielt das Fahrzeug jedoch nur einige Monate, denn kurz darauf wurde es in L3500 umbenannt und die Nutzlast auf 3.500 kg aufgestockt.

Ihnen gleich blieb der bis heute legendäre Motor OM 312 mit 4.580 ccm Hubraum und einer Leistung von 90 PS.

In der Konstruktionsabteilung stellte man dann rasch fest, dass die angegebene Nutzlast von 3.500 kg nicht ausreichend war, und beschloss, das Fahrzeug an Federn, Reifen, der Lenkung und der Bremsanlage zu verstärken. Die Handbremsanlage wurde von Seilzug auf Gestänge umgerüstet und die Bereifung wurde von 7.50-20 auf 8.25-20 vergrößert. Dadurch ergab sich ein Fahrzeug, welches praktisch konkurrenzlos war. Der L4500 war von Anfang an ein voller Erfolg und wurde sogar im leichten Anhängerbetrieb genutzt. Gerade im innerstädtischen Verteilerverkehr lief der Mercedes bei fast jeder größeren und kleineren Spedition und erfreute den Fahrer mit seiner geräumigen, 3 Personen fassenden Kabine.

Als Nachfolger des L4500 erschien im Jahr 1955 der L312. Dieser war nahezu baugleich zu seinem Vorgänger, hatte jedoch eine Rückwand mit zwei Fenstern und einen komfortablen Einzelsitz für den Fahrer, statt der früheren durchgehenden Bank für alle drei Insassen.

Nachdem der 312er zum Dauerbrenner im Mercedes-Programm wurde und sich in den ausgehenden 50er Jahren die Transportleistungen in der jungen Republik deutlich erhöhten, benötigten die treuen Mercedes-Kunden einen weiterhin so handlichen, aber mit mehr Nutzlast ausgestatteten LKW. So kam es, dass im Jahr 1957 ein L321 mit 5,5 to Nutzlast dem Publikum vorgestellt wurde. Als Motor diente der bewährte 6-Zylinder-Dieselmotor OM321 mit 110 PS. Das Fahrerhaus blieb das bekannte vom L312, wurde jedoch in einigen Ausstattungen verbessert. So wurde eine Warmwasserheizung verwendet statt der bisherigen Auspuff-Klappenheizung, das lästige Tanken unter der Beifahrersitzbank wurde durch einen außenliegenden Tank erleichtert und die Scheibenwischermotoren wurden unterhalb der Windschutzscheibe verbannt.

Nach nur 2 Jahren Bauzeit wurde der L321 durch den L322 abgelöst. Der 321 ist einer der seltensten Mercedes-LKWs, welche je produziert wurden.

Der von uns angebotene LK321, ausgerüstet mit Meiller-Kipper, wurde im Mai 1958 erstmals im Verkehr zugelassen. Mit Anhängerkupplung und Motorbremse ausgerüstet verrichtete er seinen Dienst bis in das Jahr 1977 problemlos. Der LKW befand sich immer noch in 1. Hand und wurde vor einigen Jahren von einem älteren Herrn erworben, welcher beabsichtigte, das Fahrzeug zu restaurieren. So wurden bereits die Reifen erneuert, die Bordwände aus hochwertigem Holz neu angefertigt, auch wurde die Rückwand im Bereich der Fenster durch einen Karosseriefachbetrieb erneuert. Der Motor läuft einwandfrei. Das Fahrzeug ist vollständig erhalten. Auch gibt es den dazugehörigen Pappbrief noch.

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